Mittagsposition: 35°50.73'N 075°17.46'W, Etmal: 118,0 sm.
Die Überfahrt in der Übersicht.
Kurz nach Mitternacht bin ich auf die Zielgerade gegangen. So hoffe ich zumindest. Gute 100 Meilen noch! Wenn es klappt, dass mich der Golfstrom noch ein wenig nach Norden bringt, der dann kommende Gegenstrom nicht zu weit nach Westen drückt und der Wind vielleicht ein wenig nach Osten dreht. Dann müsste es klappen. Eine Menge Bedingungen!
Doch gegen Mittag ist klar: Es klappt. Eine zeitliche Vorhersage ist schwer, zu verschieden noch die Daten der Wettermodelle. Aber morgen vor Dunkelwerden will ich den Anker werfen. Und wenn ich ein wenig schummeln muss und mit dem Motor nachhelfe! Ha! Letzte Nacht dieser Fahrt.
Und: Kalt ist es geworden. 26°. Im Wind denke ich über lange Hose und eine Jacke nach! Aber: Es hebt gerade das Aktivitätspotential! Ich könnte ja mal… Oh – ich muss (!) mich mal um den Backbordmotor kümmern.
Das erweist sich dann als schnell zu lösendes Problem: Ich schaue in meinem Technik-Logbuch nach. Ja – 07.05.2022 bei der Abfahrt von den Bermudas hatten wir das schon mal. Und es war ein Wackelkontakt an einem Stecker. Nun – da sind mehrere. Ich ziehe alle, stecke sie wieder zusammen und – zack! Der Motor startet wieder! Hurra!
Der kleine Monk hat mal wieder zugeschlagen. Man hat ja sonst nichts zu tun, was einen mal ne halbe Stunde wach hält…. Und nun bin ich froh, dass die nächste Zahlenfolge 2000 ist. Das wird jetzt wieder ein paar Jahre dauern…
Es ist kalt geworden. Also, wenn ich hier nun unter 27° habe, dann empfinde ich das wirklich als kühl! Und extrem: Gestern im Golfstrom hatte das Wasser 29°. Heute habe ich noch 22,7° - da ist beim nächsten Tauchgang großes Neopren angesagt! Aber: Schlafen wird wieder schön, so unter einer Decke! Und sonnen macht nun auch wieder Spaß. Lege mich gleich mal ne halbe Stunde ins Trampolin!
Kaum liege ich, knallt es in der Fock! Neptun, meinetwegen auch Odin oder Poseidon schicken mir ein kleines Abendessen: Einen fliegenden Fisch genügender Größe. Ich weiß nicht warum, aber die Dingers sind wohl sofort bei Aufprall tot. Kommt mir sehr entgegen! Damit ist zwar die halbe Stunde sonnen hin, denn nun geht es an Schuppen und Ausnehmen. Aber der Kamerad soll schnell in den Kühlschrank.
Und mit diesem netten Abendessen geht dann ein wunderbar friedlicher Tag zu Ende. Gut – die Geschwindigkeit ist nicht hoch, bei 3 bis höchstens 4 Knoten Fahrt würden richtige Segler wohl sagen: Mach den Motor an. Aber mit mehr würde ich in der Nacht ankommen und das will ich nun gar nicht!
Lautstärke voll aufdrehen: So jammert das bei gutem Wind!