Der Weg zum Heimathafen des Motor-Kats: Zur Columbia Island Marina.
Alte Freunde anrufen ist ja dank Internet und StarLink keine Sache – sind ja alles Deutschland-Gespräche für mich. Und so telefoniere ich mit einem alten Kollegen-Freund schon schnell mal eine Stunde. Wir meckern zwar viel, aber insgesamt müssen wir zugeben: In was für einer phantastischen Welt leben wir! Dabei vergessen wir nicht die Kriege, die uns in D / EU nahe gehen: Ukraine und Israel machen Sorgen, große Sorgen! Die wachsende Rechtsradikalität in Europa ist wohl Folge eines langen – für manche wohl zu langen – Friedens in Zentraleuropa. Aber: Das Umweltbewusstsein wächst, die Wirtschaft ist immer noch nicht zusammen gebrochen, obwohl wir das nun seit über 10 Jahren als nicht so unwahrscheinlich einschätzen. Die Staatsschulden knallen durch die Decke, aber keiner traut sich da ran. In Deutschland sagen die regierenden Politiker offen, dass sie auf die Verfassung sch…. (Finanzminister Lindner eröffnet, dass er nicht bereit ist, einen verfassungswidrigen Haushalt einzubringen und die Koalitionspartner beschimpfen ihn auf’s Heftigste!) Tja – was soll man unter den Umständen den Kopf hängen lassen?
Dann eine Expedition nach "National Harbor". Das ist entgegen der ersten Annahme der Ortsname! Alle Ankerplätze in der Nähe von Washington inspizieren. Denn - hier darf man eigentlich nur 7 Tage liegen. Dann muss man für min. eine Nacht weg. Aber wohin? Am besten erweist sich da der Anascostia River - gleich um die Ecke. Alle anderen Ecken sind bedenklich flach...
Nachmittags dann der Alarmschrei: Seenot! Ein mittelgroßes Alu-Katamaran-Motorboot hat einen Motor-Versager und treibt auf die Marina zu. Ihr Anker – viel zu klein und kein Kettenvorlauf – hält nicht. So wird der „auf den Haken“ genommen. Ob er „nach Hause“ geschleppt werden kann? Nun – das sind 4 oder 5 Meilen. Na gut – er bietet erst mal 1.000 $. Beim Abschleppen denke ich an die alte Geschichte des Wertes. Wenige Meter vor dem Zusammenstoß mit den anderen Schiffen war es ihm 1.000 $ wert. Mal sehen, wie er das sieht, wenn das Boot wieder sicher im Hafen festgemacht hat! Währenddessen trällere ich den alten Schlager „Tretboot in Seenot“.
Im Hafen ist er überglücklich. Und überweist 200 $!!! Noch ein wenig quatschen und dann geht es wieder zurück. Im Dinghy liegen noch 20 oder 30 Flaschen Soft-Drinks. Wollte er noch als „Danke“ oben drauf setzen… BA würde Michèle sagen. (Bon action!) Und als Draufgabe gibt es Steak satt zum Abendbrot! Fast wäre es ein Nichts-Tun-Tag geworden….