2024 03 27 Wrack „La Famille Express“

Anker-Position: Südlich vom Wrack „La Famille Express“.

Der Tag beginnt plötzlich: VITAMIN SEA ruft mich an, sie wollen Ankerauf gehen. Ich bin gerade bei meinen Morgen-Übungen angekommen…. Nun – die werden verschoben.
Heute will ich mal testen, ob ich alleine Ankerauf gehen kann. Es ist wenig Wind und der Anker liegt auf ca. 2,5 Meter. Das ist also alles machbar. Hoffentlich! Und es klappt recht gut. Nur die letzten 50 Zentimeter gestalten sich schwierig. Doch da VITAMIN schon los ist, bin ich gezwungen – oder motiviert? - es alleine zu schaffen. Am Ende habe ich den Anker dann ordentlich an Deck. Gut – für Schwerwetter wird es schwieriger, aber auch irgendwie machbar! Und: Ich entdecke eine Sperre an der Winsch. Die mache ich auf der Fahrt gängig. Gesäubert und reichlich gefettet wartet sie nun auf das nächste Ankerauf! Und zum Fallen lassen habe ich nun eine recht gut funktionierende Seilbremse. Siehe Foto!

Nach dem Ankern erst mal ein wenig Ruhe. Das Wrack ist umschwärmt von Jet-Skis und Touri-Booten. Nun – irgendwann wird bei denen ja auch Feierabend sein. Doch die VITAMIN-Crew will schon mal im Getümmel eine erste Erkundung machen. Nico und Anna klettern gleich hoch und bleiben da. Wir anderen gehen Schnorchel-Ausrüstung und Schuhe holen. Doch – nur Peter kommt dann mich abholen! Die „Schweizer Garde“ ist nicht interessiert, das Wrack zu erkunden.

Die 1953 in der Sowjet-Union erbaute „La Famille Express“ ist ein kleiner Ölplattform-Versorger, der 1999 dann unter panamaischer Flagge als kleiner Frachter in der Karibik eingesetzt wurde. 2004 wurde er von einem Hurrikan hier festgesetzt. 20 Jahre sind nun vergangen. Und ich wage mal zu behaupten: In 20 Jahren wird er nicht mehr so begehbar sein. Heute aber kann man noch von vorn nach hinten und oben nach unten alles erkunden. Und auch sehr beliebt: Man kann vom Oberdeck gut ins Wasser springen. Gute 6 ½ Meter geht es runter. Das ist für manchen schon eine Mutprobe. Und unten erwartet einen knapp 2 Meter Wassertiefe. Also – die Füße kommen schon auf den Grund!

Innen ist noch viel zu erkennen. Die Brücke, Kammern, die Messe, Pantry und Waschräume sind für ein Wrack nach 20 Jahren noch in erträglichem Zustand. Der Funkraum und die Maschinenräume zeigen: Das war ein feines Schiffchen. Und die Auswahl der Fotos heute fiel schwer.

Am Ende kommt dann auch Doreen zur Erkundung. Dreimal musste sie all ihren Mut zusammennehmen. Und ist am Ende des Tages sehr stolz auf sich: Erstmal ist das An-Bord-Kommen nicht so ganz einfach. Der Leiter fehlt die entscheidende Sprosse. Dann muss man sich hier und dort vorsichtig und bedächtig bewegen, ist der Rost doch der Hausherr hier. Und dann wieder Von-Bord: Am Ende macht sie den entscheidenden Sprung! Und ist so happy!

Zum Abendessen bin ich dann auf die VITAMIN eingeladen. Mit anschließendem „6-nimmt“-Spiel.

Vom Wrack ins Wasser….

Vom Wasser aufs Wrack….