Überfahrt: Mayaguana nach Long Island, schon mal ein wenig „Nord machen“ innerhalb der Bahamas.
Der Tag begann ja für mich um viertel nach zwei. Anna hat eine lange Wache gemacht. Und nun hat sie sich einen langen Schlaf verdient. Und sie hat RE gut voran gebracht. Einen befürchteten Kreuzschlag werden wir nicht machen müssen. So denke ich jedenfalls bei Übernahme der Wache. Doch dann dreht der Wind etwas nach Nord und RE wird langsamer. Damit erhöht sich auch die Abdrift. Und so muss ich noch höher an den Wind, was wieder dazu führt, dass RE noch langsamer wird. Ein Teufelskreis! Mit schlappen 2 Knoten schleppen wir uns noch voran. Ich vermindere den Sicherheitsabstand zum Riff im Nordosten von Acklins. Ja – es müsste reichen. VITAMIN SEA macht derweilen mit über 5 Knoten einen uneinholbaren Vorsprung. Hinterher erfahre ich – Anna hat es sofort gesagt – Peter hat einen Motor mit angeschmissen… Das mach ich ja nur im Notfall.
Endlich sind wir um die Ecke und Re hat wieder den Wind mit 80° von der Seite – und läuft endlich los! Gegen 11 erscheint eine ausgeschlafene Anna. So kann ich noch ein wenig dösen, wirklich einschlafen tu ich nicht. Die lange Stecke an Acklins vorbei und rüber nach Long Island laufen wir gut, nur aufholen können wir nicht. Dann kommt das Einlaufen nach Clarence Town. Ein Zigzack-Kurs durchs Riff bei schlechter Sicht – die Sonne steht inzwischen tief und eine Unterscheidung zwischen flach und zu flach ist optisch nicht möglich. Ok – ich habe den Plot von JUNE und VITAMIN und fahre auf der gleichen Spur – das ist dank GPS kein Kunstwerk…. In der Bucht dann zu den beiden und um 16 Uhr den Anker werfen.
Anna ist blitzschnell klar zum Verlassen von RE – danke, Anna, Du hast mir die Überfahrt durch die Nacht sehr entspannt gemacht! Ein kleiner Schwatz mit VITAMIN und dann ein wenig hinlegen, Schlaf nachholen.