2024 06 08 Abfahrt Cape Canaveral

Ankerposition: Gleich hinter der Schleuse, keine Änderung.

Um 9 Uhr starte ich zum Walmart. Frische Sachen einkaufen und ein paar SD-Karten. Die Spielerei mit den elektronischen Seekarten hat gezeigt: Ich habe zu wenige davon.

Der Start an Bord gestaltet sich schwierig. Ich lasse das >Dinghy zu Wasser und schließe dann ab. Fahrradkörbchen und Mülleimer in die Hand und – eh! Das Dinghy ist weg! So 10, 15 Meter hinter RE schaukelt es langsam Richtung Ferne. Sch…. Das ist mir noch nie passiert. Ich habe die Vorleine nicht belegt. Die Zeit mich auszuziehen und Badehose an habe ich nicht gestoppt. Aber ich bin sicher, es war unter 5 Sekunden. Dann rein ins Wasser. So weit ist es nicht, da klettere ich nicht in Dinghy, sondern ziehe es schwimmend zurück. Dieses Mal wird die Vorleine belegt. Dann gibt es eine Dusche. Und bald darauf geht es nun wirklich los.

Mit dem Fahrrad dauert es ein halbes Stündchen, dieser Markt ist wirklich groß. Ok – Dinkel oder Roggen-Körner finde ich nicht. Aber ansonsten hat der schon ne Menge. Ich gönne mir eine kleine Schale Sushi und einen Apple-Pie. Natürlich wird eine (kleine) Menge Frischzeug gebunkert. Es werden so 6 bis 7 Tage, bis ich wieder was bekomme.

Für die Müllentsorgung muss ich dann noch eine Extra-Tour machen, da wo ich gelandet bin, liegt der Müll nur im Gelände. (Make America clean again! Das wäre eine Sache!) Gegen 15 Uhr bin ich klar und gehe Anker auf. Und dann passt es alles nahtlos zusammen: Die Schleuse macht in dem Moment auf, als ich ankomme. Kaum habe ich das Tor passiert, beginnt es schon zu schließen. Und die lange Zeit, die ich in der Schleuse für letzte „Ozean-Vorbereitungen“ nutzen wollte, ist heute sehr kurz: Ich schaffe es gerade, das LasyBag los zu bändseln und das Groß „klar zum“ zu machen und den Anker seefest zu zurren, da sind die anderen Schleusentore schon auf.

Vor der Brücke muss ich kurz Gas raus nehmen, dann ist sie schon auf. Im langgestreckten Hafenbecken von Port Canaveral werde ich auf den letzten Metern von 3 (!!) Kreuzfahrern gejagt. Ich gebe (ziemlich) Vollgas auf beide Motoren, da kommt backbord der Lotse nah. Ich soll doch mal auf Kanal 12 kommen. Ja – das ist der Pilot-Channel und da wollen wir … Ob ich mich verdrücken könne? Klar – ich geh gleich nach der Mole aus dem Fahrwasser. Er will mich nach rechts raus habe, ich möchte aber nach links, denn sonst muss ich noch auf alle 3 warten, bis ich auf „meine“ Seite komme. Nee, das geht nicht. Aber ich will nach Norden! Na gut – dann geh aber sofort ganz nach links im Fahrwasser. Kein Problem, wenige 100 Meter bin ich sowieso aus dem Hafen und raus aus dem Fahrwasser. So schnell holt mich auch der erste Kreuzfahrer nicht ein!

Danach kommt eine Stunde gen Osten stampfen. Genau gegen Wind und Welle. Aber ich möchte Segel erst nach einer ausgedehnten Fläche mit Flachs setzen.

Um 18 Uhr gehen die Segel hoch und es geht so richtig los: Feiner Wind und im Laufe der nächsten 25 Meilen immer mehr zunehmender Golfstrom! Gegen 22:30 bin ich schon da, wo ich erst Mitternacht sein wollte. Nun geht es – teils unter Doppelfock – Richtung Nord. Und das mit Wahnsinnsgeschwindigkeit. Stundenlang mache ich über 8 kn, teils bis über 11 kn. Schöner, frischer Wind plus über 3 kn vom Golfstrom. Sanftes und superschnelles Segeln!

Gegen 22 Uhr dann große Himmelsbeobachtung. „Meine“ StarLink-Kette 10-1 und kurz darauf auch noch „meine“ 8-5 sollen am Westhimmel sichtbar sein. Doch leider entdecke ich sie mit bloßem Auge nicht.

So geht es dann durch die Nacht. Kurzes Schlafen, ein schneller Blick auf alles. Gegen 3 Uhr das Groß auf die andere Seite – die vorhergesagte Winddrehung nach West ist da. Leider kommt auch die Abschwächung – doch das ist dann Geschichte von morgen!

Bemerkung:
Bei den ersten beiden Bildern muss man genau schauen: Morgens ohne Kreuzfahrer, mitttags sieht die Stadt ganz anders aus....

Auslaufen Cape Canaveral, die Schleuse hab ich vergessen zu filmen...


Aber wer die Bilder des Einlaufens noch im Kopf hat… Und die Kreuzfahrer werden mich am Ende des Hafens jagen….