2024 12 23 Einklarieren, alles Banditen!

Vor Anker: Jankanoo Bay, Nassau.

Tagesordnungspunkt: Einklarieren. Vom letzten Aufenthalt weiß ich hier eine Zoll-Stelle. Und hatte ich das nicht auch „Immigration“ gesehen? So fahren wir mit dem Dinghy an die Flussmündung, wo man so gut an Land kommt. Keine 100 Meter weiter sind wir im Zoll-Gebäude. Großes Gelächter! Und der Chief-Zöllner begleitet uns aus der Tür. Zeigt, dass er Deutsch kann („Ja“) und weist uns ein: Also – wie sollen…. Aber hier werden nur Container abgefertigt, keine Yachties!

So geht es erst mal zurück an Bord. Ich telefoniere mit der Marina. „Ja – aber Sie müssen bei uns liegen, dann holen wir Zoll & Immigration.“ Gut – wir kommen. Aber! Wie hoch ist die Brücke? Die Marina will sich schlau machen und uns per WhatsApp anrufen. Ich befrage die Seekarte: 69 Fuß. Wir haben min. 70 Fuß, mit Antenne eher 72 Fuß. Und wirklich: Die Marina ruft zurück! Nein – dann müssen wir außen rum… Blöde. Mit denen verhandelt. „Nun – rufen Sie selbst bei den beiden an.“ Und ich bekomme beide Nummern!

Sowohl Zoll als auch Immigration finden es ok, sich mit mir im Office der Marina zu treffen. Wenn ich da bin soll ich anrufen (lassen).

So zuppel ich mit Melanie und Peter wieder los. Melanie entwickelt sich zum Haus- und Hof-Fotografen. (Alle Bilder diese Tage stammen von ihr!) Nur – irgendwann werde ich nervös, es geht mir zu langsam weiter. So verabreden wir einen, zwei Treffpunkte und ich zische los während die Beiden in Ruhe alles anschauen und fotografieren.

Im Office werde ich sehr nett begrüßt, Zoll & Immigration verständigt und ich in die „Lounge“ gesetzt. Die versprochenen karibischen 10 Minuten sind dann wie erwartet eine gute halbe Stunde. Immigration ist zuerst da. Ich darf ne Menge Papier schwarz machen und bekomme in alle Pässe ein Einreisestempel. 50 $ Gebühr für das „Rauskommen“. Ich denke mir noch nichts richtig. Denn nun muss ich nebenbei mit dem einen Zöllner verhandeln. Die sind zu zweit erschienen. Sehr freundlich. Sehr kompetent. Die greifen auf meine online eingegebenen Daten zu. Ich bestätige alles noch mal. Bezahlt habe ich ja schon online und so bekomme ich ein „Cruising Permit“. Und ein „Angel-Permit“. Und die Aufforderung, 40 $ fürs „Rauskommen“.

Nun fällt mir auf: Ich hatte 45,- Bahama Dollar (B$ = US $) für den Immigration-Officer hingelegt. Der hatte die genommen, zusammen gerollt und in die Tasche gesteckt. Und „gut so“ gesagt. Keine Quittung. Und eben nicht 50,- B$! Ooops – Schmiergeld?
Und bei dem Zoll hatte ich doch schon alles bezahlt! Inclusive 5,- „Spende“ für den Naturschutz. Da hätte ich auch mehr machen dürfen. Nur: Weniger als 5 B$ ging da im Online-Formular nicht! Und nun wollen die (zwar zu zweit, da ist es ja für jeden nur 20,- $!) 40 $ abkassieren. Abkochen würde ich das eher nennen. Denn – selbstverständlich bekomme ich auch jetzt keine Quittung. Das war bei der Einreise über Long Island das letzte Mal nicht so…. Ob das daran liegt, dass es eine Frau war? Oder dass die auf den äußeren Inseln noch nicht so „gut“ drauf sind? Hier sind alles nur Banditen!

Nun – Lehrgeld. Das nächste Mal frage ich nach einer Quittung! Ha! Aber es wird wohl kein nächstes Mal geben!

Melanie und Peter treffe ich dann vor dem Marine-Shop und wir schauen nach SUP-Paddle und Harpune / Fisch-Speer. Harpune gibt es nicht, Fisch-Speer ist arg teuer, SUP-Paddle sehr arg teuer. Aber der Verkäufer verweist uns an einen SUP-Laden.

So zuppeln wir noch ein wenig weiter. Große Einkaufszeile. Und ich bekomme ein Paddle für vernünftiges Geld. Nebenan der Supermarkt muss dann noch ein wenig Obst abgeben. Ab morgen gibt’s nichts frisches mehr!

Als wir Richtung RE kommen, ist es schon dunkel. Dann machen wir noch einen kurzen Dreh über den Jahrmarkt, den wir von Bord aus immer sehen. Ok – der macht erst um 18 Uhr auf. 10 Minuten zu warten. Doch dann: Eintritt 10,- B$ pro Person. Das ist für einmal drüber schlendern für uns zu viel. Also: Ab an Bord. Michèle anfunken und schon kommt sie uns abholen.

Und: Zack – schon wieder ist ein Tag rum!