2025 03 15 – 07 12 Europa – nicht nur ein kleiner Zwischenstopp

Über 16 Wochen ist die „Europa-Zeit“ dann am Ende geworden. Das war so nicht vorausgesehen. Doch Planänderung ist nun mal der Haupttitel der letzten Jahre gewesen. So auch jetzt.

Mein Vater ist im Februar gestorben und ich wollte und musste meiner Schwester bei der Abwicklung eines langen Lebens helfen. Und das ist dann auch mit vielen, langwierigen bürokratischen Schritten verbunden.
Entbürokratisierung ist spätestens jetzt mein Lieblingswort!

Allein die Sterbeurkunde zu bekommen hat über 7 Wochen gedauert! Was waren das für Zeiten, als nach Anruf aus dem Krankenhaus man mit einem Zettel auf dem Amt erscheinen konnte und 10 Minuten später mit der „Urkunde“ wieder raus gegangen ist!

Erst danach konnten die nächsten Schritte eingeleitet werden. Und was stand alles an!! Ein Haus ausräumen, in dem über 50 Jahre angesammelt wurde. Nebenbei: Mein Vater war Waffensammler, wahrscheinlich einer mit einer wirklich großen Sammlung. Dankenswerter Weise hat er sich schon vor einigen Jahren überreden lassen, den Großteil der Sammlung an das Dresdener Heeresmuseum abzugeben. Aber die wollten auch nicht alles haben…. Oder wollte er nicht abgeben?
Jedenfalls sind Waffen in Deutschland – zumindest im legalen Besitz – ein wirkliches Problem! Doch am Ende war auch der Sch… aus dem Haus!

Zwischendurch habe ich „Kilometer“ gemacht. Über 7.000! Von Luxemburg nach Wedel, dann mal nach Bonn. Wedel, Bonn, Lux, ich kann die vielen Runden gar nicht mehr in die richtige Reihenfolge bringen. Aber eine Menge an Arztbesuchen ist nun erledigt. Und ich hoffe, dass nun für die nächsten eineinhalb bis zwei Jahre Ruhe ist! (Oh weh – schnell mal auf Holz klopfen!)

Und wie ist es nun in Europa, wenn man 4 Jahre nur auf Kurzbesuch da war? Der politische Wandel - ich sage hier mal nicht Wahnsinn – ist immer wieder Thema. Aber das ist auch „Oversea“ nicht anders. Muss man sich die Frage stellen, ob es nun langsam mit der Demokratie zu Ende geht? Zumindest war das immer mal wieder Thema in den Gesprächen!

Ach ja – und auf dem Highway ist die Hölle los! Ok – wer mich kennt, weiß ja darum, wie ich vom entspannten Fahren in den USA schwärme! Nicht nur wegen der stets vorhandenen Automatik!

Schlimmstes – aber nicht einziges Erlebnis:
Ich fahre auf der dreispurigen A555 von Köln nach Bonn. Nieselregen, Schleierstaub durch die voraus fahrenden Autos machen die Sicht noch schlechter. Vor mir überholt ein Wagen auf der mittleren Spur – ich bin etwas schneller, ziehe auf die linke Spur. Weit hinter mir habe ich einen Wagen auf der linken Spur beobachtet, der auf den vorfahrenden Wagen bis auf geringsten Abstand aufgefahren war und dann ein wahres Blitzlicht-Gewitter abgefackelt hat.

Inzwischen ist der Wagen nach rechts gezogen und der Drängler hatte freie Fahrt. Und wie er sie genutzt hat! Der von mir als groß empfunden Abstand ist quasi in Sekunden überwunden und schon ist er hinter mir. So nah, dass ich seine Scheinwerfer nicht mehr sehe. Aber das Blinklichtgewitter, dass er los lässt schon! Inzwischen sind wir in der 120 km/h Zone angekommen. Der auf der mittleren Spur fährt ein wenig drunter, ich eher knapp über der erlaubten Geschwindigkeit. Aber dem hinter mir geht es nicht schnell genug!

Endlich kann ich nach rechts ziehen und den Drängler ziehen lassen. Doch was macht der??? Blitzschnell ist er neben mir und geht auf meine Geschwindigkeit. Und drängt mich nach rechts. Da ist nicht viel Platz. Dann geht sein Beifahrerfenster runter und ich sehe ihn schimpfen. Und dann fliget was Weißes, ca. Cola-Dosen-großes auf mich zu. Ich verreiße nach rechts, es gibt einen Schlag an meiner linken Seite. Dankenswerter Weise ist die Lücke rechts groß genug, dass ich niemanden ramme. Mein „Freund“ gibt Gas – inzwischen in der 100 m/h Zone und verschwindet blitzschnell in der Ferne. Doch sein Nummernschild SU – HH 30 kann ich noch erkennen. Memoriere das noch ein paar mal vor mich her, dass ich es nicht vergesse.

In Bonn habe ich dann eine Anzeige gemacht. Bis Mitte Juli wird dann noch eine Zeugenaussage von mir abverlangt und ich zeige den Schaden – eine kleine Delle und ein Kratzer bei meiner Versicherung an. Doch die will das anscheinend über meine Vollkasko abrechnen. Nein – das ist nicht in meinem Sinne, dass soll der mal schön zahlen!

Im Juli dann ist fast alles „aufgeräumt“, die Gesundheit lässt eine Rückkehr an Bord zu, meine Schwester hat Vollmacht, das Haus zu verkaufen, ein Käufer ist in Sicht und falls das schief geht, stehen 3 Makler zur Auswahl fertig bereit.

Und klar: Die ersten Termine in den USA sind auch schon organisiert. Es kann wieder zurück und weiter gehen….

Zu dem Foto:
Ärzte-Rennen: Morgens zum Hautarzt, eincremen gegen Hautkrebs-Vorstufen. Zum Zahn-Arzt im „Astronautenlook“. Dann nachmittags zurück zum Hautarzt, mit Infrarot die Zellen wegbrennen (tat weh….)