Ausflug: Obstgarten an der Playa de las Arenas.
Das Geburtstagskind Doreen hat eine Führung in dem Obstgarten hier gleich vor dem Ankerplatz organisiert. Und die VITAMIN SEA – Crew nimmt mich mit! So landen wir mit deren SUP. Für die Nicht-Wassersportler: Das ist ein Stand Up Paddelbrett. Zunächst mit dem Schlauchboot nah an Land. Anne muss erst noch lernen, dass Wellen auf eine steile Kiesküste vielleicht klein aussehen, aber groß sind. Die erste Tour machen sie und Doreen. Und sie werden gut nass. Deshalb habe ich mir gleich Badehose angezogen, als ich mitbekam, dass sie nicht über den Hafen und dann den Weg zurückwandern, sondern „landen“ wollen. Und habe meinen Rucksack mit Kamera und Handy incl. trockenen Klamotten und Schuhen in den großen, wasserdichten GrabBag gepackt. So werde ich zwar auch nass, aber an Land trockne ich mich ab, ziehe die trockenen Sachen an und bin bereit.
Wir wandern eine gut ausgebaute Straße hoch und kommen bald am Fruchtgarten an. Dort werden wir schon von der Chefin und 4 Ladies erwartet. Nun – das Anlanden hat dann doch länger gedauert, als die VITAMIN SEA berechnet hatte…. Die 4 Ladies sind auch Deutsche und die Chefin auch. Oder sie spricht perfektes Deutsch. Sie ist 79 Jahre alt und betreibt den Fruchtgarten seit 36 Jahren. Und sie macht uns eine Superführung. Überall müssen wir etwas verkosten, gucken und Blüten, Blätter und Früchte an. Immer wieder kommt der Hinweis, dass dies und jenes eben nicht marktfähig ist. Da werden die Früchte wie Bananen bewusst sehr früh und sehr grün und sehr unreif geerntet, damit sie den Transport und die Lagerung gut überstehen. Klar, dass das dann nicht gerade süßes Obst ergibt. Aber auch auf dem lokalen Markt kann einiges nicht angeboten werden. So gibt sie und ganz kleine Früchte, so groß wie eine sehr große Blaubeere, zu kosten: Wahnsinn! Eine Geschmacksexplosion! Nur: Schon nach wenigen Stunden verlieren diese Früchte ihren Geschmack. Auch im Kühlschrank oder beim Einkochen. Man muss sie also frisch vom Strauch essen. Und sowas läßt sich eben nicht vermarkten.
Wir probieren Maulbeeren, Johannis-Brot, Äpfel und Kirschen, die keine Äpfel und Kirschen sind, Zitronengras, Tamarinde und und und. Ich komme mit dem Fotografieren gar nicht hinterher. Aber die Chefin wartet geduldig – nicht nur auf mich. Und genau so geduldig beantwortet sie all unsere Fragen. Beispielsweise die nach der Wasserversorgung. 8 Kubikmeter verbraucht sie am Tag! In die Größenordnung sind wir an Land incl. Toilettenspülung im Monat gekommen.
Ja – das mit den Fotos ist dann ein Problem. Wieder mal muss ich aus über 130 Fotos erst mal 67 machen. Und das ist ja immer noch zu viel! Also daraus wieder 30 ausgewählt. Und nun kann ich mich nicht mehr beschränken…
Zurück am „Strand“ wollen wir in der Finca Argayall einen Kaffee trinken. Doch die Managerin deutet uns klar, dass wir unerwünscht seien. „Ohne Voranmeldung, nein, da habe ich keinen Kaffee für Sie!“ So geht es zurück an Bord. Die VITAMIN SEA geht auch bald Anker auf – sie wollen heute nach San Sebastian und haben dort schon für 3 Tagen einen Platz in der Marina. Heißt also mal wieder: Good bye! Auf ein Wiedersehen! Es war supernett mit Euch!