Mittagsposition: 14°46.64'N 032°51.74'W, Etmal: 100,4 sm, noch 1.740 Meilen bis St. Martin.
Der gesamte Reiseverlauf.
Heute werde ich schon sehr kurz nach 3 Uhr geweckt. Aber sofort folgt das Angebot: Wenn ich den Para haben möchte, dann würde sie mir helfen, den schnell zu setzen. Nun – der Wind ist schwach, die Doppelfock nicht ideal. Also ja – ich möchte! Zu zweit ist das Manöver schnell erledigt und um halb vier verabschiede ich sie ins Bett. Wir machen nun wieder gut einen Knoten mehr Fahrt. Das lohnt die Arbeit schon, zumal ich damit rechne, dass die Schwachwindphase länger anhält.
Mittags dann noch mal „frisches Wetter“ geholt. Und dann die Entscheidung: Wir drehen nun auf West ein. Hoffentlich haben wir nun unseren südlichsten Punkt erreicht!
Zum Sundown gibt es keinen Sundowner, sondern den Wunsch, den Para zu bergen, es hat ein klein wenig aufgefrischt auf 16, 17 kn Wind. Und damit wir das noch im Hellen machen können, möchte Michèle lieber jetzt den Para wegnehmen. Ein wenig unzufrieden ist sie, als ich ihr eröffnen muss, dass bei dem recht nördlichen Wind dann das Groß gesetzt werden muss. Aber ok!
Und dann passiert die Sch…: Als ich den Para in die Vorpiek staue, bemerke ich, dass der Niederholer des Snuffers, des Trichters, der dann den Bergesack über den Para zieht, noch im Top fest sitzt. Zerren hilft nicht, Auf- und Eindrehen der Fock hilft nicht. Das Seil sitzt da oben irgendwie fest! Panik: Es ist doch schon ein wenig schaukelig und bei den Bewegungen im Mast aufentern…. Oh nein! Dann hab ich noch die Idee, mit dem Spi-Fall eine Sorgeleine hoch zu schicken. Whow! Und das funktioniert! Kaum ist sie oben macht es Klack und der Niederholer fällt auf Oberdeck! Hurra! Der Rest ist Routine! Motor an, Fock wieder weg, gegen den Wind drehen, Groß hoch, gleich in Reff 2, das ist zwar fürchterlich übertrieben, aber hoch sicher… Eindrehen, segeln! Oberdeck klarieren und dann gibt es hart verdientes Abendessen: Süßkartoffel-Linsen-Eintopf mit Kokosmilch!