Position (GMM):32°30.710'N 16°30.527'W Michèle berichtet!
Wir haben die Nacht gut überstanden und sind auch nicht überfallen worden! ;-) Der morgendliche Blick vom Frühstückstisch ist zwar nicht weit, dafür aber umso berauschender mit den Sonnenstrahlen, die sich im Wasser spiegeln. Heute wollen wir die Insel erkunden. Sie sieht zwar genauso karg aus wie die Vulkanlandschaft im Osten von Madeira, aber wir möchten trotzdem einen Blick drauf werfen.
Nochmal funken und um Erlaubnis bitten. Da wir ein Permit haben, dürfen wir die Insel auch betreten – aber erst jetzt werden wir nach der Nummer unserer Erlaubnis gefragt. Wenn ich das also richtig verstehe, dürfen wir zwar OHNE Permit hier ankern, jedoch die Insel nur MIT betreten. Das war uns nicht so ganz klar.
Das Boot von gestern Abend ist weg, und jetzt wo wir uns startklar machen, legt auch schon das nächste Boot, wieder ein Motorboot, an. (Beide Motorboote haben nicht um Erlaubnis gefunkt, was uns etwas wunderte.) Dieses legt sich an die ausgelegten Moorings. Wir waren uns nicht sicher ob das Bojen sind, die den gefährlichen Landbereich abgrenzen oder eben Bojen mit Mooringleinen. Wir hätten ja auch mal fragen können – jetzt wissen wir es. Leider liegen wir zwischen 2 solcher Bojen, so dass wir damit gleich 2 Mooringleinen in Beschlag nehmen. Nicht sehr freundlich und ich bitte Chrischan, dass wir uns auch an eine solche Leine hängen, denn wenn noch ein paar Ausflügler aus Madeira kommen, dann nehmen wir denen den Platz weg! Nö, dafür hat er keine Lust! Wir rudern also mit unserem Beiboot rüber – ohne Motor ist das Teil etwas leichter, um es an Land zu schleppen. Dort angekommen werden wir auch schon vom Warden erwartet der unser Permit sehen möchte. Den befragen wir dann auch gleich nach unserem nächtlichen Besuch. Ja,ja, meint er, das ist das typische Geräusch dieser Robben! Mystery geklärt! Ja, und so wie diese Besucher festgemacht hätten, dafür würden sie (die Naturschutzbehörde) keine Verantwortung übernehmen, sie hätten diese Leinen nicht ausgebracht und er wüsste auch nicht wie zuverlässig die seien. Also sei es schon besser, so wie wir, zu ankern? Ja, das sei besser! Wir werden dann aber auch sogleich über die weiteren Verhaltensweisen aufgeklärt: an Land dürfen wir nur bis zu den Hütten, also ca. 50 m vom Ufer entfernt, wegen Steinschlaggefahr. Und ich hatte schon dick Sonnencreme aufgetragen in der Hoffnung ein paar Stunden über die Insel zu wandern. Dann dürfen wir mit dem Beiboot nur von unserem Boot bis hierher und zurück – in direkter Linie! Und baden nur 5m ums Boot herum!!! Aber in der Hütte soll es ein Museum geben! Na toll. In diesem „Museum“ gibt es 3 Schautafeln, deren Inhalte aber schon zur Hälfte von den 5 Schautafeln auf dem Weg hierher vorweggenommen werden. Des Weiteren gibt es eine Plastiknachbildung einer Mönchsrobbe mit seinem Kleinen und eine Kamera mit der diese Tiere auf der Insel gefilmt werden! Schon lange kein so spannendes Museum mehr betreten!!!
Das war also ein Satz mit X!! Zurück im Boot habe ich keine Lust auf diese 5 m ums Boot herum zu schwimmen. Unsere Bootsnachbarn, die ohne Permit, stören sich nicht an dieser Regel, kennen sie wahrscheinlich auch gar nicht und schnorcheln gemütlich an Land. Werden aber auch nicht angemahnt – was bei uns aber wahrscheinlich sofort der Fall wäre! Somit verbringen wir den Rest des Tages mit Lesen, Kaffee/Tee trinken und schlafen.