Nur Verlegen: Und zum Einkauf zu „Weis“.
Gegen 16 Uhr verkündet Michèle, sie will sich die Beine vertreten und einkaufen gehen. Ich soll das Boot bewachen! Also tuckere ich sie 10 Minuten in die Marina, tuckere 10 Minuten zurück. Dann habe ich eine Stunde Ruhe. Sie ruft an: Die Sch….Karte funktioniert nicht. Sie kann nicht zahlen, denn unser Bargeld haben wir für die Marina in Coles Point raus gerückt. Nun – da kann ich auf die Ferne auch nicht helfen.
Ne Viertelstunde später dann der nächste Anruf: Ich soll mal kommen, sie will das Zeugs haben und ich muss dann eben zahlen. Also springe ich ins Dinghy und fahre … Und eile im Geschwind-Schritt ihr entgegen, denn sie will auf mich zukommen. Wer rechnen kann, bekommt schnell heraus, dass sie natürlich mehr als die Hälfte des Weges auf mich zu kommt! Denn ich muss ja erst noch mich fertig machen und mit dem Dinghy 10 Minuten in die Marina. Das dann dort sichern. Und erst dann komme ich los!
So darf sie dann zetern, dass sie NIE wieder mit Karte einkaufen geht. Und sich wundern, wie lange wir wieder zum Laden brauchen. Hihihi! Im Laden dann: Meine Wallet funktioniert nicht, meine Karte auch nicht!!! So muss ich die Zweitkarte nehmen. Klar, dass ich eine VISA als Backup zu der Master habe! Und die funktioniert dann endlich. Kurz noch einen weiteren Einkauf – wir sind ja jetzt zu zweit und ich kann dann ein paar Liter Hafer-Milch, die hier in halben Gallonen verkauft wird und noch ein paar Kleinigkeiten schleppen.
Vor dem Laden hält eine Limousine. Das Seitenfenster geht runter und die Dame spricht uns an: Ob sie uns nicht mitnehmen soll. Michèle ist begeistert. Und lässt sich wirklich einladen. Gut – sie hat auch schon mehr als 10 Kilometer in den Beinen – jetzt wären es noch weitere 5…
Es ist eine der Verkäuferinnen. Sie hat das Drama mit der Karte mitbekommen. Und sieht uns nun schwer bepackt…. Erst auf dem Weg kommt raus, dass es für sie genau die andere Richtung ist. Aber das macht ihr gar nichts. Ich würde sie gerne auf einen kleinen Drink in die Bar am Hafen einladen, doch die hat zu. Und an Bord – das ist zu weit. Wir brauchen – one way – fast 15 Minuten mit dem Dinghy. So bedanken wir uns tausend mal. Sie winkt ab – kein Problem, sie hat gerne geholfen und sich so gerne mit uns unterhalten. Das ist mal wieder typisch ländliches Amerika für mich. Egal welche Farbe, die Menschen sind einfach super hilfsbereit!
Nun – die Sonne ist vor fast einer Stunde untergegangen. RE hat aber das Ankerlicht angeschaltet und so finden wir gut nach Hause. Abendessen kochen und ein wenig Fernsehen, dann ist Ruhe.