2023 08 01 Wanderung Miradouro da Praia – Macela

Wanderung heute: Hafen - Miradouro da Praia - Macela .

Was macht man nicht alles, um nicht an die Steuer-Erklärung gehen zu müssen. Ich hab heute zum Beispiel endlich – nach über einem Jahrzehnt (!!) mich an ein Projekt gemacht: Taucherbrille gründlich reinigen. Alles hatte ich schon versucht, der meiste Dreck ist auch von außen, aber wirklich sauber wurde es nie. Also: Auseinanderbauen! Erst mal auf YouTube ein, zwei Demo-Videos geschaut und dann bangen Herzens mit Schraubenzieher und Messer an meine Lieblings-Tauchermaske gegangen. Mit genügend Kraft springt sie dann fast auseinander. Super! Das Putzen dauert, so ein Ding hat verdammt viele kleine Ecken und Nischen! Dann trocknen lassen und „Beweisfotos“ gemacht. Endlich habe ich mal an Fotos gedacht….

Dann melden sich die Crew der OLA: Sie wollen los! Der Wind erscheint ihnen günstig, nach Gibraltar zu segeln. Und die Orcas sollen den Weg gerade nicht belagern. Aber sie sind gut gerüstet. Etliche Säcke mit Sand lagern griffbereit. Andere Optionen sind: Motor an und full-speed. Dann wird zumindest rechnerisch der Winkel, mit dem die Orcas an das Ruderblatt kommen so, dass sich die Kraft mindestens halbiert. Vielleicht sind die Viechers auch vorsichtig mit den rotierenden Propellern! Unten ein kleiner Film vom Ablegen.

Dann geht es Schlag auf Schlag: Helga kommt mir Skip. Wir wollen einen Spaziergang machen. Eigentlich darf ich nicht Wanderung sagen, denn es ist deutlich unter 10 Kilometer! Kurz noch einen Tee. Da kommt einer der Hafenmeister: Ob wir nicht nach innen verlegen können. Es kommt ein 20m – Katamaran! Nun gut – ich hab ja gerade eine erfahrene Seefrau mit an Bord. Das Seeklar ist bald erledigt: Fender und Leinen an Steuerbord klar legen. Und dann los, kurz voraus, der Wind drückt uns prima zur richtigen Seite, zurück und fest. Leider ragt in diesen Liegeplatz der Pfeiler der Steganlage. So muss ich sorgfältig aufpassen, dass auch bei Niedrigwasser genügend Spielraum zwischen Pfeiler und Solar-Panelen achtern bleibt. Lieber ein wenig mehr Platz lassen, auch wenn ich damit die Durchfahrt vorne schmal mache….

Dann geht es endlich los. Skip – der Hund springt vorneweg und sobald möglich ins Wasser. So was von Schwimm-Hund hab ich noch nie erlebt! Zu seinem Missvergnügen geht es aber nicht an den Strand schwimmen, sondern „bergauf“ ins Land. Der Weg ist abwechslungsreich: Straße, super ausgebaute Promenade im Nirgendwo, das ist dann ein geologischer Lehrpfad. Weiter auf Feldwegen und dann auch Pfade. Es ist recht bedeckt, was ganz gut ist. Die Sonne brennt doch ganz schön in den paar Momenten, wenn sich die Wolken zur Seite schieben.

Dann der nächste Stopp: Höhlen, in denen Lime-Stone geschlagen wurden. Wir rätseln lange, denn die englische Erklärung ist für uns nicht ganz verständlich. Am Ende google ich dann: Limestone = Kalkstein! Nun wird alles klar, Kalk wird ja nicht nur zum Weißen der Häuser gebraucht. In der Beschreibung stand, die Steine würden ausgekocht. Da hat sich wohl ein kleiner Übersetzungsfehler eingeschlichen.

Herry wartet schon – klar, der Zeitplan ist mit dem Verlegen durcheinander gekommen! Wir haben noch einige Kilometer. Helga spricht (inzwischen) ganz gut Portugiesisch: So befragt sie einige Arbeiter am Straßenrand, ob meine Idee, einen Weg da hinten zu nehmen, gut sei. Ja – damit kommt ihr gut hin! Aber: Erst mal müssen wir eine Wiese querfeldein gehen. Helga wählt die ohne Kühe. Das finden die schade. Und kommen bis zum Zaun angallopiert. Groß werden wir beäugt und Helga weiß gar nicht, ob die Angst haben soll. Sie muss Skip im Zaum halten, denn der wiederum findet die Kühe „zum Anbeißen“. Darf er aber nicht…
Am Ende des Weges sind wir fast schon am „Miraduro“ (Aussichtspunkt). Herry sitzt auf einer Bank mit herrlichem Aussicht und lernt noch ein wenig Portugiesisch! Es liegen 6 km und 326 Höhenmeter hinter uns. Nein – eine lange Wanderung ist es nicht gewesen. Aber schön! Danke, Helga!

Wir fahren dann in ein Straßencafé, das die Beiden kennen. Und hinterher zu einem Öko-Gemüse-Mann. Ich bekomme prima Tomaten und eine kleine Wassermelone. Dann werde ich an Bord gebracht und kann noch einen kleinen Kaffee anbieten. Und: Skip bekommt die drei Tennisbälle, die an Bord sind. Den letzten hat er irgendwann zerbissen. Und dass er es unheimlich toll findet, einen weit hinaus ins Wasser geworfenen Tennisball zu apportieren, hatte ich doch schon berichtet?

OLA legt ab.