Position: Rundwanderweg , Mondlandschaft hätte ich nicht dazu gesagt...
Endlich wieder herrlich blauer Kanaren-Himmel, moderate Temperaturen. Da machen wir heute dann mal Urlaub: Eine „kleine“ Wanderung. Michèle verrät mir den Gesamtplan glücklicherweise nicht vorher….
Mit dem Wagen nach Vilaflor – das ist einer der nächsten Wanderorte hier im Süden der Insel! Wir starten auf 1.500 Meter. Und wandern gemütlich abwärts durchs Dorf. Das ist ganz nett. Und hat eine große, historisch interessante Kapelle / Kirche. Dann geht es weiter abwärts. Ich denke noch: Das müssen wir dann alles zurück. Wird ein Stückchen. Unten biegen wir ab und kommen auf einen Weg, der mit „Circuito de Atletismo Montana“ ausgeschildert ist. Ja – schön breit und gut abgegrenzt, dass die dummen Touris nicht in die Botanik rennen. Und es geht aufwärts. Bald sehe ich unseren Start am Hang gegenüber. Und der ist schon unter uns! Dann erreichen wir das Ende dieses Weges. Denke ich, das ist unser Umkehrpunkt. Gute 2 Kilometer haben wir. Doch dann kommt die Eröffnung: Nee – das ist nicht mal Halbzeit, weder in der Höhe, noch in der Entfernung. Der ganze Kurs wird 14,5 Kilometer lang sein. Und ich darf mir das Höhenprofil anschauen. Das einzig Gute: Das steilste Stück haben wir hinter uns. Aber viel Flaches verspricht das Profil nicht….
Ich bin beeindruckt, wie Michèle hier hochflitzt. Sie ist wirklich gut im Training. Und der Weg ist ganz nett. Führt viel durch Pinienwälder. Wobei – man muss schon auf die Gesamtheit der Bäume achten, um es Wald zu nennen. Aber es duftet nett, es sieht gut aus und es kommen sogar recht flache Passagen. Irgendwann erreichen wir den entferntesten Punkt. Das Schild verspricht: 6.5 km war unser Weg bisher, 6.4 km sind es noch. Im Dorf noch 1 km. Passt!
Leider geht es nach der Rast immer noch aufwärts. Den höchsten Punkt erreichen wir erst auf dem Rückweg. Wir sind nun ganz nahe an 2.000 Meter. Aber Komoot macht die Führung gut: Ab jetzt geht es recht flach abwärts. Das lässt sich angenehm gehen. Nur – um ganz ehrlich zu sein, warum das hier als „Mondlandschaft“ tituliert ist, kann ich nicht wahrnehmen.
Toll finde ich, wie die Tenerifes ihre Verbote durchsetzen: Mountainbike und Pferde sind auf den reinen Wanderwegen nicht erlaubt. Und damit das auch klappt, haben sie Eingangsschikanen gemauert, die man als Wanderer schnell durchschreitet, die aber für Pferde und Biker sehr unangenehm sind. (Siehe Bild!)
Dann stehen wir wieder auf einer Strasse. Ooops – der Rundkurs ist zuende, aber das bemerken wir erst jetzt. Aber wir müssen schon länger auf dem Weg laufen, den wir auch hochgegangen sind. Nun wird’s steiler und damit unangenehmer. Das werden mir meine Beinchen morgen vorhalten…. Endlich sind wir wieder im Dorf – aber nun geht es die letzten 100 Höhenmeter aufwärts. Ein Café gibt es erst am Wagen! Also – nicht, dass es im Dorf keine gäbe, aber Michèle bescheidet: Erst fertig, dann Café! Und da habe ich mal wieder die Glückskarte gezogen: Zwei große „Teide bei Nacht“ – Busse haben an dieser Raststätte gehalten! Selbst die Männer müssen zum WC anstehen! Und natürlich auch an der Theke eine lange Schlange. Die Wartezeit vertreibe ich mir mit einem Eis aus der Truhe. Und als ich unsere Bestellung aufgebe habe ich auch die beiden Bedienungen für mich: Ich bin der Letzte, nach mir ist Schuss. Da hätt ich mich auch hinsetzen können und erst jetzt kommen…
Auf dem Rückweg gibt es noch einen Zwischenstopp im HiperDino. Klar, wenn wir einen Wagen haben, dann wird auch gebunkert. Mit Essengehen wird es nichts, wir sind zu kaputt. Michèle macht noch eine Wäsche, ich helfe beim Aufhängen und dann gibt es nur noch Abhängen für uns!