2024 03 10 Hoffentlich nicht der Beginn!

Überfahrt zum Flughafen: Rendezvous Bay → St John, keine Änderung.

Und Monikas Reise – der Überblick!

Vorbemerkung: Der Film am 07.03. war nicht abspielbar. Sorry, ist nun behoben!
Und auch der „LINK“, um einmal Schiffshalter-Fische an Mantas kleben zu sehen, ist nun korrigiert! Hier eine Wiederholung, dass man nicht zurückblättern muss: 2023 07 25 Manta – Dive

Zunächst beginnt es ganz friedlich. In Ruhe aufstehen und um 9 Uhr geht planmäßig der Anker hoch. Unter Fock machen wir „faules Segeln“. In spätestens einer halbe Stunde können wir unter Doppelfock gehen. Dann liegt Kurs auf STT – den Flugplatz auf St. Thomas an. Die Virgins sind ein prima Segelrevier. Das aber heißt, dass hier ständig aufgepasst und auch ausgewichen werden muss. Insbesondere mit achterlichem Wind von Backbord sind wir allen anderen Seglern gegenüber ausweichpflichtig…

Gegen 13 Uhr sind wir „am Platz“. Womit sowohl der Anker- als auch der Flugplatz gemeint sind. Mit Monika mache ich eine Erkundungstour. Wo anlanden? Die in Maps so super aussehende Dinghy-Pier ist tot: Kein Landanschluss. Also doch an den Strand. Es läuft hier nur eine kleine Welle, so ist das kein Problem. Und nur Minuten später sind wir am Terminal. Recht voll für so einen kleinen Flugplatz. Check-In Schalter in den Rücken genommen und die Stopp-Uhr los laufen lassen. 5:40 Minuten brauchen wir ganz gemütlich bis zum Dinghy. Monika setzt sich in den Schatten, ich laufe an der Landbahn entlang zur Hauptstraße. Da gibt es zwei „Supermärkte“. Im ersten bekomme ich ordentliche Bananen, im zweiten dann noch ein wenig Anderes. Zurück an Bord bereiten wir Kaffee & Kuchen vor. Wir haben uns für 16 Uhr mit der VITAMIN SEA verabredet. Herrlich Doreen und Peter wiederzusehen. Und für mich beruhigend: Hatten Peter und ich doch schon in den letzten Tagen die Idee entwickelt, ein wenig „Buddy-Segeln“ zu machen. Also Flotillensegeln kann man ja mit zwei Booten nicht sagen.

Es gibt immer viel zu schwatzen, wenn Blauwasser-Segler sich wiedertreffen. Dann kommt Peter mit dem Vorschlag: Kommt doch rüber. Hier dröhnt die Musik vom Strand rüber, dass es nervt! Michèle nimmt an. Ok – Mädels können sitzen bleiben, Peter und ich ziehen den Anker hoch und fahren RE rüber. Das war dann der Anfang von den Katastrophen: Die Winsch zieht ca. 15 cm, dann knirscht es. Oh weh! Defekte Ankerwinsch! Und das in einem Moment, in dem ich alleine segeln will / muss. Nun – erst mal schauen, ob was zu reparieren ist. Die Winsch habe ich für den Sensor des Kettenzähler schon öfter „auf“ gemacht. Werkzeug und los. Doch – es ist eindeutig im Motor / Getriebe, nicht hier im Winsch-Teil. Also: Auch den Unter-Deck-Anteil los machen. Das gestaltet sich schwierig, hängt der ganze Motor dann am sehr dünnen Kabel des Sensors. Shit – so geht das nicht. Und es geht auf das Ende des Tages zu. Also, wir sind ja zu zweit und Peter empfiehlt sowieso, drüben eine Mooring zu nehmen. Da brauche ich dann keinen Anker!

Zu zweit ziehen wir den Anker per Hand hoch. Gutes Kraft-Training. Michèle hat was gemerkt und – bleibt völlig ruhig. Übernimmt den Steuerstand und RE auf Kurs. Doch dann die Meldung: Steuerbord-Motor steht! Ooops! Ich haste nach hinten: Motor steht, Elektrik an. Also: Neustart. Motor läuft. Einkuppeln, es tut einen Schlag und er ist wieder aus. Oh shit! Wir hatten das Schlauchboot der VITAMIN SEA an langer Leine – an Steuerbord! Und beim Rückwärtstreiben hat sich der Propeller diese Leine „geschnappt“. Tauchereinsatz: Ich jumpe über Bord und kann schnell die Leine aus den Propellerblättern wickeln. Dreimal um die Welle, auch schnell abgewickelt. Doch dann sitzen ca. 10 cm zwischen Welle und Stopfbuchse – fest. Ich stemme meine Füße gegen das Heck und zerre: Nichts! Ok – aus dem Wasser, Peter hat inzwischen den Steuerstand übernommen. Jetzt, wo ich raus bin, kann er wieder mit der Backbord-Maschine arbeiten. Denn wir driften Richtung Ufer! Nur: Mit einer Maschine dreht RE erst man nur. Keine Ruderwirkung. Das ist so. Erst wenn ein wenig Fahrt ins Boot kommt, gibt es Ruderwirkung. Doch auch da ist am Anfang die Hebel- und damit Drehwirkung eines einzelnen Motors stärker. Nun – er bekommt das in den Griff.

Ich bereite inzwischen eine Leine vor, die ich zur elektrischen Ankerwinsch im Steuerstand führe. Das andere Ende an die Schlauchboot-Leine, anholen. Aber so stramm die Leine auch kommt, das Ende bleibt verklemmt. Ich zerre noch ein paar Mal an der Leine, aber erfolglos. Nun hat die E-Winsch auch einen 2. Gang. Und damit ein Vielfaches an Kraft. Den kurz eingesetzt und es macht: Plopp. Also zweimal: Einmal die Leine, einmal mein Herz! Doch die Schlauchboot-Leine ist immer noch super-straff! Also – zack ins Wasser: Nein – die Leine ist frei aus der Welle! Oh Mann! Klar – das Ende ist immer noch an der Klampe belegt. Raus aus dem Wasser, lose auf die Leine an der E-Winsch und – Schlauchboot ist klar. Ok – damit da nichts mehr passieren kann wir die Schlauchboot-Leine nun mittig und hoch geführt. Einmal in der Welle reicht!

Peter und Michèle fahren auf die andere Seite der Landebahn. Doch langsam wird es dunkel. Peter telefoniert mit Anna und Nico. Die weisen uns ein, wo noch eine freie Mooringboje ist. Die VITAMIN SEA ist dann verwundert über unser Anlegemanöver. Gehen wir doch mit backbord achtern an die Boje und scheeren eine Laufleine durch das Auge. Die wird dann nach vorne gebracht, durchgeholt und fest gemacht. Dann kann RE in den Wind drehen, evtl. noch mal mit ein paar Umdrehungen der Motoren vorwärts, dass die Mooring-Leine kurzstag geholt werden kann: Fertig!

Whow! Nun haben wir uns wahrlich einen Sundowner verdient. Und ich mache – auf Monikas Wunsch als Abschiedsessen: Kartoffelwaffeln. Peter und Doreen wollen noch Anna und Nico rüber holen. Wie wir ihr Dinghy klar machen gibt es eine seltsame Erscheinung am Westhimmel. Ein riesiger „Engel“ erscheint da! Irgendwer ruft dann: Ein Raketenstart! ??? Ja – das ist es! Dann kommt die Trennung vom Booster und die zweite Stufe beschleunigt dann noch mal. 38 neue StarLink-Satelliten gehen da gerade in ihre Umlaufbahn! Doreen hat das Ganze gefilmt, ich mache Fotos. Danke an Doreen, dass ich den Film hier zeigen darf!

Die beiden holen die Kinder und es gibt endlich den „Abendsnack“. Und Abend-Schnack! Und: Ja – hier liegen wir wirklich ruhig! Keine Welle, keine Musik! Gute Nacht!

Oh - hätte ich doch die Überschrift für den letzten Tag ("Letzter ruhige..") anders gewählt. So unruhig hatte ich den heutigen Tag nicht erwartet.

Bilder:
- Der Mast von VITAMIN SEA und die Landebahn: Die Mauer ins Meer!
- Die Anlande-Bucht.
- Der „tote“ Steg ist kaum zu erkennen.
- So – da fahren wir nun hin – da soll es ruhig sein. Zum Mast von VITAMIN SEA!
- Ein „Engel“ am Himmel.

Der Engel am Westhimmel: Raketenstart!

Der Start findet sich auch auf YouTube, aber unsere Sicht war schöner!