Auf See: Südwärts, Plymouth als Ziel.
Der Tag beginnt früh, sehr früh. Ich wache kurz vor 5 Uhr auf – und gehe erst gar nicht mehr in die Koje, sondern beginne mit Seeklar machen. Schon ausgeschlafen? Jedenfalls erscheint kurz vor 6 Uhr Michèle selbstständig. So geht es um 6 Uhr ankerauf. Dicke Seetang-Bündel zieren das Reitergewicht. Dann ist der Anker an Deck und es geht los. Passend dazu klettert die Sonne über den Horizont.
Ein wunderbar ruhiger Tag beginnt. Der Wind erscheint mir ausreichend, dass der ParaSailor hoch geht. Und Motor aus! Ha! Schön! War der Weg nach Norden doch gekennzeichnet von vielen, vielen Motor-Stunden. Auch unter Segeln steht zunächst eine immer im Steuerstand, um um die ganzen Bojen zu kurven.
Der Wind ist flott, dass wir sogar deutlich über 6 kn Fahrt machen. Prima! Doch das Vergnügen hält nicht lange. Nach 2 Stunden ist Schluss mit Wind. Bei weniger als 5 kn Windgeschwindigkeit fällt auch der Para in sich zusammen. Wieder Motor an. Sonen Sch…
Ich nutze die spiegelglatte See dann, um den Para mal auszudrehen. Ob sich das im Betrieb verdreht hat oder ich das schon falsch montiert hatte? Nun – jetzt sollte er noch besser rauf und runter gehen!
Um 12 Uhr geht es dann Schlag auf Schlag. Mittagsposition machen und Segel setzen. Der Wind sollte wieder reichen. Kommt quer, also Groß und Fock. Läuft dann prima!
Um kurz nach 14 Uhr dann „Irrer Iwan“. Gut – damit kann wohl nicht jeder was anfangen? Das Manöver ist von außen betrachtet einfach nur unverständlich. Die Erklärung ist dann recht einfach: In lila sieht man eine Punktlinie. Das ist die 12 Meilen-Zone. Und genau da hört der „Land-Empfang“ von StarLink auf. Ungefähr 2 Meilen vorher stelle ich deswegen auf „Ozean-Modus“ um. Und StarLink war weg! Irgendwann finde ich dann heraus: Es lädt und installiert ein Update. Und das dauert. Und dauert. Inzwischen sind wir raus aus dem „Land-Empfang“. Und dann endlich ist StarLink wieder da und stellt fest: Du bist außerhalb! Ja – und einloggen kann man sich nur mit 2 FA. Der 2. Faktor ist eine E-Mail. Doch wie empfängt man eine E-Mail ohne Internet: Gar nicht!
Also – umdrehen, wieder in die 12 Meilen-Zone rein und E-Mail empfangen, einloggen, Ozean-Modus anschalten, umdrehen und weitersegeln. Halt: Irrer Iwan – Manöver!
Den Nachmittag verschläft Michèle und ich sitze auf dem Vorschiff in der Sonne. Eine Gruppe Delfine zieht vorbei, das Wasser glitzert und ich höre die SWR1 Hitparade. Dazu eine Tasse Tee und zwei Kekse. So muss Leben sein! Hihihi!
Zum Abend dann ein seltenes Himmelsschauspiel: Ein Regenbogen-Stück an einer Wolke. Schwierig nur hinterher aus den vielen Fotos eins raus zu suchen.
Dann geht es in die Nacht. Mit einem Wecken, da Michèle mit der Segelstellung unsicher ist. Doch das gehört eigentlich schon in den morgigen Beitrag, denn das war nach Mitternacht. Gute Nacht!