Mittagsposition: 25°52.22'N 078°32.24'W, Etmal: 79,7 sm (seit gestern Abend 22 Uhr!).
Der Plan geht fast auf: Über die Great Bahamas Bank, so denke ich, habe ich meine Ruhe. Das funktioniert dann auch gut für die Anfahrt. Und deshalb bin ich gestern Abend so spät Anker auf gegangen. Mit dem ersten Tageslicht will ich am Eingang auf die Banks stehen. Klappt prima!
Doch genau am „Nadelöhr“ kommen mir zwei kleine Frachter entgegen. Der eine biegt ab. Gut! Doch der andere hält vierkant auf mich zu. Als er auf zwei Meilen heran ist, funke ich ihn an: „What are your intentions?“. Prompt antwortet er: „Passing port to port.“ Und dann endlich dreht er ein wenig ab.
Nach 5 Meilen auf dem Flachwasser drehe ich mehr nach Norden. Wind passt dazu, so brauche ich nicht den ganzen Tag aufzupassen, sondern bin nach einigen Stunden wieder im Tiefwasser. Irgendwo hier hört dann die Karibik endgültig auf und ich bin an der Ostküste der USA. Steuerbord achteraus sehe ich einen Frachter, der entladen wird. Das Einzige, was ich von Freeport – der letzten Besiedlung der Bahamas – sehe.
Para-Sailen im Golfstrom: Ohne weiteres auch mal über 9 Knoten über Grund! Und das bei ganz friedlichem Segeln! Das hat schon was! Und was mich überrascht hat: Wie schmal der Golfstrom ist. So habe ich mir einige Punkte aus dem Strom-Bild in mein Navigationsprogramm übertragen und setze den Kurs so ab, dass ich schnell in den schiebenden Golf-Strom komme und nicht zu früh vor Cape Canaveral raus gehe….
Und um kurz nach Mitternacht ist das Tagessoll für die Homepage geschafft: Wieder zwei Tage „beigetragen“.