2024 03 19 Einklarieren und Auslaufen

Mittagsposition: 21°28.52'N 071°44,48'W, Etmal: 147,1 sm.

Morgens stimme ich mich mit Peter ab: Einklarieren ist nun das Wichtigste. Und er hat sich erkundigt: Er kann Nico einklarieren – der hatte seinen Pass auf VITAMIN SEA vergessen…. So gehe ich um kurz vor 8 Anker auf und fahre zu der South Bank Marina. Davor ankern und mit dem Dinghy rein. Die Marina wurde vor einem Jahr als „in Bau“ befindlich beschrieben. Und gebaut wird hier fleißig. Aber die Marina selbst erscheint mir als fertig. Drum herum entstehen Apartment-Häuser. Wenn da noch ein paar Restaurants dazu kommen, wird das hier mal eine richtig nette Ecke!

Der Dock-Master ist nicht amused: Nein, wenn die Yacht nicht im Hafen liegt, dann können sie die Immigration nicht anrufen. Ich will dann noch ins Büro – und er erklärt mir gnädig, wo es ist. Treppauf, linke Tür – und dann der übliche Schlag: Aircondition mag nett sein, aber wenn man aus 29° / 85% Luftfeuchte in 23° / 20% eintritt, dann ist es immer „huuuiiii“.

Fünf Bürodamen diskutieren, wie man das alles machen könne. Da kommt der Manager aus seinem Büro: Nein – kein Problem: Ich rufe die an. Also – er ruft nicht wirklich, er lässt eine der „Damen“ anrufen. Ok – die kommen, wann ist aber unklar. Aber wieder superfreundlich: Ach klar, ich solle zurück an Bord und er werde mich auf 16 rufen. Na – geht doch! Und die Damen sind zum Abschied auch sehr freundlich.

An Bord beginnt das Warten – Nico ist inzwischen auch aufgewacht…. Gegen 14 Uhr dann der Funkspruch: RE, komm her! Minuten später bin ich im Büro. Und nach keinen 5 Minuten wieder draußen. Superfreundlich, der Customs hatte schon alle Papiere fertig, nur ich musste noch unterschreiben. Und zahlen. Und das nicht zu wenig: 60 $ Immigration und 300 (!!) $ „Cruising license“. Vor Jahresfrist hieß es in einem anderen Segler-Blog: Alles superfreundlich, superschnell und kostenlos. Die ersten beiden Beschreibungen kann ich bestätigen.

Wenige Minuten später ist der Anker auf und wir fahren Richtung Außenriff. Dort könnte ein Treffpunkt mit der VITAMIN SEA liegen. Am Horizont fährt ein kleiner Frachter – na dann wird es für uns ja tief genug sein. Eine halbe Stunde später entdecke ich dann: Sieht aus wie ein fahrender Frachter, ist aber ein aufgelaufenes Wrack!

Dann wird es spannend. Ein Fahrweg windet sich durch die Untiefen. Ich bin da ja mit den gestrigen Erfahrungen etwas misstrauisch. Sitze die ganze Zeit im Steuerstand und starre auf den Tiefenmesser. Die Wasseroberfläche ist glatt und türkis-blau. Da ist nichts zu sehen. Aber zu beiden Seiten des Fahrweges sind Tiefen, die auch RE nicht überfahren kann. Von Land aus muss es irre aussehen, wie wir da haken-schlagend durchs Wasser dampfen. Ich probiere den Autopiloten im „Navigations-Modus“. Gebe 25 Punkte ein, die er abfahren soll. Klappt prima. So kann ich mich auf Beobachten konzentrieren, wie RE selbst den Weg abfährt.

Kurz vor Auslaufen ins freie Wasser erreicht uns die Nachricht, dass VITAMIN zu lange bei der Immigration braucht und heute nicht kommt. Ok – dann bleiben wir im Schutz des Riffs! Ein paar Meter weg vom Weg, nicht dass wir einen anderen behindern, fällt der Anker in 2,5 Meter – auf Steine. Es soll hier auch sandigen Grund geben und ich habe mich wirklich bemüht, Sand zu treffen, aber die Sonne steht schon tief, da sieht man den Grund nicht mehr so gut. Und beim Abtauchen sehe ich den Anker gut verhakt hinter einem Stein. Das wird für eine Nacht reichen… Armer Nico – muss er noch eine weitere Nacht auf RE und bei mir verbringen! Hihihi! Nicht meine Schuld!

Er begeistert sich dann an meiner Spiegelreflex-Kamera und dem Sonnenuntergang. Gut -also gibt es heute noch mal ein paar Sonnenuntergangsfotos!