Überfahrt: P-Town nach Boston.
Morgens um 5 Uhr ist die Welt – nein, nicht in Ordnung sondern – grau! Gut, die Sonne ist für ein paar Minuten im Horizont sichbar, während wir den Anker hieven. Dann verschwindet sie im Grau. So wie auch der Pilgrim-Turm. Die ersten Meilen um Long Point motoren wir, es geht gegen den Wind, da segelt es sich schlecht...
Doch kaum gehen wir auf Zielkurs Nordwest, gehen die Segel hoch und die Motoren aus. Es folgt ein Tag mit gut segelbarem Wind. Heißt, es ist knapp vor Reffen (20 kn Wind) und dann knapp vor Motor an (7 kn Wind). Aber ab frühem Mittag kommt dann die Sonne und es ist wunderbar!
Gegen 15 Uhr schält sich die Skyline von Boston aus dem Grau des Horizonts. Wie kurven durch die Inselwelt vor Boston. Und dann kommt die letzte Meile. Segel runter, Motor an und in den inneren Hafen von einlaufen. Gleich das erste Ankerfeld wollen wir nehmen. Doch da sind so viele – leere – Moorings, dass es schwierig mit dem Abstand würde. Also – an eine Mooring. Das Seil der Mooring erzählt mir mit seinem Bewuchs, dass schon viele Wochen, ja Monate hier niemand mehr gelegen hat. Also – wir nehmen niemanden seinen Platz weg.
So eine Mooring gehört ja jemandem. Also schwinge ich mich ins Dinghy und fahre in den Jeffries Yacht Club. Sehr freundlich wird mir beschieden: Nee – also an der Mooring, da wird das Feuerwehr-Schiff euch wegjagen, das ist denen zu knapp. Sicher nicht, denke ich. Aber da mir erklärt wird, dass ich vor dem Mooringfeld gut ankern könne, sage ich nichts.
Meine Nachfrage, ob ich mit dem Dinghy hier landen könne, denn ich wolle in den Flughafen zum CPB (Customs and Border Protection) wird mir beschieden, klar könne ich bei ihnen anlegen. Nur wenn ich zurück komme, dann würde ich vor verschlossener Tür stehen und müsse warten, ob und bis jemand kommt, der mich rein lassen würde. Ich halte mich zurück ihm zu sagen, dass ich im Zweifelsfall über den Zaun hüpfen würde. Er sagt mir ja auch äußerst freundlich, dass ich mich verpissen soll. Tu ich dann auch.
Zurück an Bord und weg von der Mooring. Den Ankerplatz hatte ich schon mit dem Dinghy erkundet, Michèle ist einverstanden, auch wenn es nur Minimalforderungen nach dem Abstand erfüllt.
Ne Stunde später erscheint dann die VITAMIN SEA. Die haben heute einen enormen Schlag gemacht und sind von Marthas Vinyard in einem Rutsch hier her gekommen. Klar, dass da (endlich mal wieder) einen Sundownder auf RE gibt. Und viel zu erzählen, haben wir uns doch das letzte Mal in Hamburg / Wedel kurz vor Ostern gesehen….